Erfahrungsaustausch und Weiterbildung

Mit unterschiedlichen Formaten bringt die SWD Unternehmer zusammen und fördert so den Erfahrungsaustausch und die Bildung von Netzwerken vor Ort. Auch das Thema Weiterbildung zu unternehmerisch relevanten Themen steht im Fokus, etwa in Kooperation mit Partnern wie der IHK Niederrhein. 

Wertvoller Rohstoff und zu 100 Prozent wieder nutzbar: Zu Gast bei GRI Glasrecycling in St. Peter

In St. Peter steht eine der größten Glas-Recycling-Anlagen Europas. Was genau an Fläche, Logistik und Komplexität sich hinter der beeindruckenden Zahl von 200.000 Jahrestonnen aufbereiteter Glasscherben verbirgt, erfuhren Bürgermeister Erik Lierenfeld, SWD-Geschäftsführer Michael Bison und Lidia Wygasch-Bierling, Projektleiterin Unternehmensservice bei der SWD, jetzt beim Unternehmensbesuch bei der GRI Glasrecycling GmbH.

„2,4 Millionen Tonnen Glasverpackungen gehen pro Jahr in Deutschland in Umlauf, aber nur 1,9 Millionen Tonnen kommen zurück und werden dem Recycling zugeführt“, berichtete GRI-Geschäftsführer Stephan Müller. Zu 95 Prozent stammt das in St. Peter sortierte, von Störstoffen wie Deckel, Folien, Steingut oder Keramik mehrstufig gereinigte Glas aus der Containersammlung, den Rest machen aussortierte Flaschen aus Brauereien und Abfüllanlagen aus. „Jeder Bürger kann einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten, indem er Altglas ordnungsgemäß entsorgt, denn Glas ist zu 100 Prozent ohne Qualitätsverlust recycelbar“, betonte Christoph Bildstein, Geschäftsführer der REMONDIS Recycling GmbH, zu der GRI gehört und die mit zwölf Anlagen Europas führender Glas-Recycler ist. Auch das Traditionsunternehmen Weck, das in Deutschland Synonym für die Technik des Haltbarmachens durch Einkochen steht, bezieht seine Rohstoffe von REMONDIS.

Hohe Energiepreise und Fachkräftemangel treffen das Unternehmen

Beim Rundgang über das Betriebsgelände kamen zwischen den in der Sonne glitzernden Glasbergen auch unternehmerische Herausforderungen zur Sprache. Der im internationalen Vergleich hohe Strompreis in Deutschland zum Beispiel. Schon heute, so Bildstein, komme ein relevanter Anteil der Glasverpackungen, die in Deutschland verkauft werden, aus dem Ausland. Dort werde dann auch der Rohstoff bezogen. Andersherum funktioniert das allerdings auch: Just während des Unternehmensbesuchs macht sich eine große Lieferung aufbereiteter Glasscherben auf den Weg zum Stürzelberger Industriehafen und von dort rheinabwärts nach Moerdijk in den Niederlanden, wo Ardagh Glass daraus grüne Flaschen für eine weltweit bekannte niederländische Brauerei herstellt. Auch Personalmangel drückt bei GRI. Betriebsleiter Achim Schlossmacher könnte mehr Menschen beschäftigen, wenn es denn Bewerber für die körperliche Arbeit gäbe. 

Mit dem Recycling von Photovoltaik-Elementen baut REMONDIS derzeit einen neuen Geschäftszweig auf, der, wenn die Anlagen der ersten Generation demnächst durch leistungsstärkere ersetzt werden, ein rentables Geschäft zu werden verspricht. „Wir sind ein großer Player im Bereich Entsorgung und damit auch in der Pflicht, neue Verfahren und Lösungen zu entwickeln“, sagt GRI-Geschäftsführer Stephan Müller. Ein Sparringspartner ist dabei auch die Auto-Industrie. Mit der lotet REMONDIS aktuell Möglichkeiten für ein hochwertiges Recycling von Autoglas aus.

Beim SWD-Unternehmerfrühstück im Lackzentrum Dormagen ging es um Fachkräfte: „Für uns zählt, was jemand praktisch kann“

Wie durch Mut und Flexibilität ein neuer Geschäftszweig entsteht, berichtete Mujo Bahto jetzt vor rund 20 benachbarten Wirtschaftsvertretern beim SWD-Unternehmerfrühstück. Schon lange betreiben er und Ehefrau Nadia das AMB Autozentrum Dormagen im Gewerbegebiet Roseller Straße, einen erfolgreichen Autohandel mit Werkstatt. Der Plan, das Geschäft 2020 um das LZD Lackzentrum Dormagen zu erweitern, gestaltete sich durch die Corona-Pandemie schwieriger als erwartet. „Weil so viele Menschen im Homeoffice waren, gab es deutlich weniger Blechschäden“, schildert Bahto die Gründe. Er schwenkte kurzerhand auf die Instandsetzung von Wohnmobilen und Campern um, ein Fokus, „der viel handwerkliches Geschick benötigt und mit dem alle in der Firma heute sehr glücklich sind“. In Kürze wird das LZD als Tesla Body Shop auch Karosserien der High End-E-Autos wieder hübsch machen.

Wer wächst, braucht mehr Arbeitskräfte. Nicht nur deshalb, sondern aus Überzeugung beschäftigen die Bahtos unter ihren 28 Mitarbeitenden Menschen mit Lernschwächen oder ohne Abschluss. „Für uns zählt, was jemand praktisch kann“, bringt Mujo Bahto seine Philosophie auf den Punkt. Im vergangenen Jahr wurde das LZD dafür mit dem SWD-Unternehmerpreis Xcellence Made in Dormagen in der Kategorie Soziales Engagement ausgezeichnet. Bürgermeister Erik Lierenfeld betonte, dass Ausbildung im eigenen Betrieb und Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden wichtige Maßnahmen seien, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Passend dazu stellte Dominik Glahe vom Technologiezentrum Glehn (TZG) das Portfolio des vom Rhein-Kreis Neuss getragenen Weiterbildungszentrums vor. Es bietet Seminare, Workshops und Lehrgänge zum Beispiel in den Bereichen Betriebswirtschaft, Digitalisierung oder Pflege an. Das Angebot richtet sich an Unternehmen ebenso wie an Privatpersonen. Ein Instrument, um Mitarbeitern Wertschätzung zu vermitteln und sie ans Unternehmen zu binden, kann der Stadtgutschein sein, den Projektmanagerin Verena Oefler (SWD) erläuterte. Bis zu 50 Euro im Monat können Arbeitgeber ihrer Belegschaft als steuerfreien Sachbezug zukommen lassen. „Lokale Einkaufsgutscheine werden von dieser Regelung gedeckt und stärken zudem noch die Wirtschaft vor Ort“, so Oefler.

Vier Mal jährlich organisiert die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) ein Unternehmerfrühstück in den Gewerbegebieten der Stadt. Wer Interesse an einer Einladung zum Netzwerktreffen hat oder mit seinem Betrieb einmal selbst Gastgeber sein möchte, kann sich an lidia.wygasch-bierling[@]swd-dormagen.de wenden.

Fachkräfte und Digitalisierung im Fokus des Unternehmerfrühstücks bei Sodi Industrie Service

Die Sodi Industrie Service GmbH war jetzt Gastgeber beim ersten SWD-Unternehmerfrühstück des Jahres. Im Meeting-Raum mit Ausblick auf den beeindruckenden Fuhrpark des Unternehmens empfing Geschäftsführer Stefan Kruska gemeinsam mit Bürgermeister Erik Lierenfeld und der städtischen Wirtschaftsförderung rund 30 Unternehmer aus der Nachbarschaft zum lockeren Austausch. Bestimmendes Thema – der Bedarf an Mitarbeitenden. 40 bis 50 Stellen will Sodi in naher Zukunft besetzen und bildet im Berufsbild der Fachkraft für Rohr- Kanal und Industrieservice auch selbst aus. „Der Beruf des Industriereinigers ist vielseitig, anspruchsvoll und zukunftsorientiert – das möchten wir gerne vermitteln“, so Kruska.

235 Menschen beschäftigt Sodi aktuell an den Standorten Dormagen, Gelsenkirchen und Duisburg. Der Mittelständler bringt 60 Jahre Erfahrung ein und gehört seit 2000 zum Veolia-Konzern. Dass Sodi sich im Umfeld der Großindustrie ansiedelt, liegt mit Blick aufs Kerngeschäft auf der Hand. Reinigung von Industrieanlagen, Stillstands-Management, Wasserstrahltechnik, Entlackung und Entgummierung mit Wasserhöchstdruck, Rohrreinigung,  Absaugen und Transport von flüssigen bis festen Stoffen, Luftfördertechnik, Tankreinigung im geschlossenen System: Das sind nur einige Kompetenzen des Unternehmens, die Michael Kazmierczak, Regionalleiter Rheinland, vorstellte. Zum Kundenstamm zählen neben BP auch die INEOS, BASF und Henkel.

Wenn die Industrie schwächelt, drückt das folgerichtig auf die zuarbeitenden Dienstleister. Eine Entwicklung, die Bürgermeister Erik Lierenfeld mit Sorge verfolgt. Aktuell wirkten sich die bundespolitisch gesetzten Rahmenbedingungen bereits negativ auf die Investitionsbereitschaft aus: „Gemeinsam mit den Bürgermeistern anderer Kommunen mache ich deshalb immer wieder auf die Anforderungen der Industrie, zum Beispiel im Kontext von Strompreis und Energiesicherheit, aufmerksam“, so Lierenfeld.

Wirtschaftsförderung schafft Infrastruktur und neue Plattformen

Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung nutzen ihre Werkzeuge vor Ort, um Standortbedingungen für Produzenten und Dienstleister zu verbessern. Etwa mit dem Aufbau eines LoRaWAN-Funknetzes im Stadtgebiet, das auch Unternehmen in Anspruch nehmen können. André Heryschek, Leiter Strukturwandel und Smart City bei der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD), stellte die Möglichkeiten schlaglichtartig vor. Das Netz ermöglicht kurzum den Transfer von Daten. Auch unternehmenseigene Sensorik könnte darauf zugreifen und so aufwandsarm Betriebsgelände überwachen oder Zählerstände auslesen. „Uns eröffnet sich ein weites Feld möglicher Anwendungen, die wir mit Ihnen passgenau gestalten können“, appellierte Heryschek an die anwesenden Gäste, sich die neue technische Infrastruktur zunutze zu machen.

Auch beim Thema Fachkräftesicherung entwickelt die SWD neue Ansätze. Projektleiterin Franziska Gräfe stellte die E-Sport-Stadtmeisterschaft vor, die junge, digital affine Menschen in Dormagener Unternehmen bringen wird. „Wer einen Spieltag in seinen Räumen ausrichtet, kann mit potenziellen Azubis und jungen Fachkräften in den Austausch kommen und seine Ausbildungsberufe und Vorzüge als Arbeitgeber präsentieren“, warb Gräfe für das Format, das im Juni starten soll. Eine Neuauflage erfährt der Unternehmerpreis „Xcellence Made in Dormagen“, der für außergewöhnlichen Einsatz in den Kategorien soziales Engagement, Innovation/Digitalisierung und Nachhaltigkeit verliehen wird. „Bewerbungen sind ab sofort möglich“, kündigte Wirtschaftsförderin Lidia Wygasch-Bierling an. (04.03.2024)

Zu Gast bei der Teupe-Gruppe in St. Peter: Verkehrsthemen und Ausbildung im Fokus des SWD-Unternehmerfrühstücks

Womit hier das Geld verdient wird, ist augenfällig: Längsriegel, Vertikalrahmen, Kupplungen, Belagstafeln und Fußplatten füllen das Betriebsgelände an der Düsseldorfer Straße 107. Dort residiert mit der Teupe-Gruppe ein bundesweit führender Player im Bereich Gerüstbau und Hebetechnik, Maschinenbau und Stahlbau, zugleich ein mittelständisches Familienunternehmen im besten Sinne.

Im chicen, mit viel Holz und dabei doch im Industriestil gehaltenen neuen Verwaltungsbau empfing Geschäftsführer Josef Teupe gemeinsam mit der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) jetzt rund 20 Geschäftsinhabende umliegender Firmen zum SWD-Unternehmerfrühstück.

Sanierung der B9 und AS Delrath – zwei Schmerzpunkte

Das Format musste während Corona pausieren, hat aber von seiner Bedeutung für den nachbarschaftlichen Austausch in freundlicher Atmosphäre bei Kaffee und herzhaftem Imbiss nichts eingebüßt. Zwei Stunden unterhielten sich die Gäste über alles, was sie als Selbstständige aktuell umtreibt. Dazu gehören im Gewerbegebiet Stürzelberg/Delrath/St. Peter insbesondere Verkehrsthemen. Der dringlich gewünschte Autobahnanschluss in Delrath ist einer, der Zustand der B9 ein anderer Schmerzpunkt. Bezüglich der Bundesstraße steht der Plan einer Vollsanierung im Raum, „was aufgrund der notwendigen Sperrung der Straße den Geschäftsbetrieb aller anliegenden Firmen erheblich beeinträchtigen würde“, weiß Wirtschaftsförderin Lidia Wygasch-Bierling (SWD). In Vertretung von Bürgermeister Erik Lierenfeld stellte sich der städtische Beigeordnete Dr. Torsten Spillmann den Fragen der Geschäftsleute. „Sicher wäre hier das offene Gespräch mit dem Straßenbaulastträger angebracht, um die bestmögliche Information der Unternehmerschaft sicherzustellen“, zeigte sich Spillmann einer gemeinsamen Informationsveranstaltung von Wirtschaftsförderung, Stadtverwaltung und Bund gegenüber offen. Auch der Fachkräftemangel über alle Branchen und Qualifikationsniveaus hinweg wurde diskutiert. Ein Schlüssel zur Sicherung des Geschäftsbetriebs liegt in der dualen Berufsausbildung. Potenzielle Azubis kennt Wolfgang Nyssen vom Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Niederrhein (BZNR). Er betreut derzeit rund 60 junge Menschen an Dormagener Schulen in Sachen Berufswahl und Orientierung und nutzt auf Einladung der SWD das Unternehmerfrühstück, um für das Thema Ausbildung zu werben und Kontakte in die Wirtschaftswelt zu knüpfen. 

„Teupe. Kann nicht jeder.“

Bei Teupe hat Ausbildung Tradition. Den Drachenfels abstützen, eine Hamburger Brücke verschieben, den Petersdom oder eine Talsperre einrüsten: Ein hoher Anspruch an Expertise, Ingenieurwissen, die ausführenden Mitarbeiter und das benötigte Material kennzeichnet alle Projekte der Unternehmensgruppe. Eben jener Anspruch spiegelt sich auch in der Mitarbeitergewinnung unter dem selbstbewussten Claim „Teupe. Kann nicht jeder“ wider. Aktuell 450 Mitarbeiter arbeiten deutschlandweit für Teupe, rund 70 Millionen Euro werden jährlich an neun Standorten im DACH-Raum umgesetzt. Wieviel unternehmerische Weitsicht die beiden Brüder Josef und Bernhard Teupe, beide geschäftsführende Gesellschafter, an den Tag legen, zeigt sich neben den strategisch wertvollen Zukäufen der vergangenen Jahre in der bereits getroffenen Nachfolgeregelung: Weil niemand aus der nächsten Generation ins knapp 70 Jahre existierende Familiengeschäft einsteigt, wird es perspektivisch in eine Stiftung überführt werden. „An unseren Unternehmensgrundsätzen Empathie, Respekt und Engagement wird das nichts ändern“, betont Josef Teupe.

Zu Gast bei Helot in Hackenbroich: Beim SWD-Unternehmerfrühstück ging es um Fachkräfte und schnelles Internet

Zum Unternehmerfrühstück luden die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) und die Firma Helot jetzt gemeinsam nach Hackenbroich ein. Dort steht an der Kruppstraße 21 die Hauptverwaltung des aus Köln stammenden Traditionsunternehmens. Der Verwaltungsneubau im kühlen Industriestil wurde im Sommer 2019 eingeweiht und bezogen. Schon damals war geplant, sich im Rahmen des SWD-Unternehmertreffs der Nachbarschaft vorzustellen. Dann kam die Pandemie, jetzt wurde der Plan in die Tat umgesetzt.

Helot-Geschäftsführer Marius Stoffels begrüßte die rund 25 Gäste, Gewerbetreibende aus Hackenbroich, Bürgermeister Erik Lierenfeld, SWD-Geschäftsführer Michael Bison und Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung, im großen Gemeinschaftsraum mit Küchenzeile. „Wir sind sehr zufrieden hier am Standort und fühlen uns immer noch sehr willkommen“, betonte Stoffels. Für den Umzug von Köln nach Dormagen sprach seinerzeit neben dem passenden Grundstück auch die unkomplizierte bürokratische Begleitung durch die Stadtverwaltung. Die sei ein echter Standortfaktor, so Lierenfeld: „Wir sind stolz darauf, dass Unternehmen bei uns in der Regel nur wenige Wochen auf eine Genehmigung warten müssen. Das Beispiel Helot zeigt, dass solche Faktoren für Unternehmen entscheidungsrelevant sein können, wenn es um die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes geht.“

Mobile Heizungs- und Klimasysteme für jeden Anlass

Hallen und Werkstätten auf dem Gelände weisen darauf hin, dass sich in Hackenbroich neben der Hauptverwaltung des Unternehmens auch die Niederlassung Köln-Düsseldorf – eine von vieren deutschlandweit – befindet. Das Geschäftsmodell von Helot besteht in der Bereitstellung mobiler Heizungs- und Klimasysteme für unterschiedlichste Anlässe, von hochrangigen politischen Veranstaltungen wie dem G7-Gipfel im Juni dieses Jahres auf Schloss Elmau, dem Pferdesport-Großereignis CHIO in Aachen bis zur Versorgung ganzer Städte aus Leichtbauhallen, die aktuell in Berlin für ukrainische Kriegsvertriebene errichtet werden. Welche Logistik und Instandhaltungsarbeit hinter rund 800 Projekten und 8.000 Vermietungen im Jahr steckt, wurde beim Rundgang durch das Unternehmen deutlich.

Austausch und Impuls machen das SWD-Unternehmerfrühstück aus. Es findet reihum in vier Dormagener Gewerbegebieten statt und ist stets gut besucht.  „Wir nutzen das Format, um unsere Dienstleistungen als Wirtschaftsförderung vorzustellen, mehr aber noch, um im lockeren Gespräch zu hören, welche Themen und Fragen die Wirtschaft vor Ort umtreiben“, erläutert Michael Bison. Ein Schmerzpunkt aktuell ist der Fachkräftemangel, dem die SWD mit Beratung und Vernetzung am Übergang von Schule und Beruf zu begegnen sucht. Bei der SWD verantwortlich für Formate wie die Ausbildungsmesse „Date your job“ und das Online-Stellenportal www.jobkomm-dormagen.de ist Franziska Gräfe. Sie warb beim Unternehmerfrühstück dafür, beide lokal fokussierten Angebote zu nutzen.

Richtfunk - die Lösung für schnelles Netz?

André Heryschek, Leiter Strukturwandel und Smart City bei der SWD, nahm ein weiteres drängendes Problem der Gewerbetreibenden in Hackenbroich ins Visier. Zwischen Bergius-, Roggendorfer, Krupp- und Ottostraße gibt es kein schnelles Internet. Um die Versorgung dort zu optimieren, könnte Richtfunk eine Lösung sein. Derzeit werden die Optionen geprüft. „Für Unternehmen, die größere Datenmengen bewegen und nicht auf den Glasfaseranschluss warten wollen, würde sich dadurch eine Alternative eröffnen“, so Heryschek.

SWD-Unternehmerfrühstück in der „L’Osteria": Guter Austausch über den „Innovationscampus"

Bei Prosecco und Antipasti trafen sich rund 50 Geschäftsleute aus dem Gewerbepark TopWest zum ersten SWD-Unternehmerfrühstück des Jahres 2020. Vier Mal pro Jahr lädt die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) in jeweils unterschiedlichen Stadtteilen zu diesem immer gut besuchten Gedankenaustausch ein. Gastgeber im März und verantwortlich für den kulinarischen Exkurs nach Italien: Die im September 2019 eröffnete „L’Osteria" an der Hamburger Straße. Geschäftsführer Thomas Wentz transportierte nicht nur die Genüsse der italienischen Küche, sondern auch seine ehrliche Begeisterung für das Konzept der schon 1999 gegründeten Gastro-Kette.

„Die quirlige Atmosphäre ist typisch für uns, eben so lebhaft, wie es auch in einer italienischen Großfamilie zugeht", lacht Wentz. Gemeinsam mit Ehefrau Janine führt der 40-Jährige die L’Osteria Niederrhein GmbH, die mit je 50 Prozent an acht italienischen Restaurants unter anderem in Düsseldorf, Langenfeld, Wuppertal, Mönchengladbach - und eben Dormagen - beteiligt ist. Die andere Hälfte gehört jeweils dem Franchisegeber, der FR L’Osteria GmbH. Joint-Venture-Partnerschaft nennt sich dieses Modell, bei dem sich Wentz des Osteria-Konzeptes bedient, dabei aber als Unternehmer eine eigene Handschrift entwickelt. „Wir können als Partner ganz anders fordern oder eigene Impulse setzen, als Franchise-Nehmer es können", so Wentz. Die Entscheidung für Dormagen als Standort sei langsam gereift, erzählte er. Schließlich gab das passende Grundstück den Ausschlag, nah an der Autobahn gelegen und mit 3.100 Quadratmeter groß genug für ein freistehendes Restaurant mit 215 Sitzplätzen, viel Fensterfront, Terrassenbereich und eigenem Spielplatz. 38 Mitarbeiter arbeiten dort, zwei davon Azubis. Damit sich die 1,9 Millionen Euro teure Investition rechnet, „brauchen wir am Tag 400 Gäste", erzählte Wentz freimütig. Auch seine Vision teilt er gerne: „Wir möchten der beste Ausbilder und Arbeitgeber in der Systemgastronomie werden."

Bei Vitello Tonnato, Insalata Caprese, Antipasti und Kaffeespezialitäten kamen die knapp 50 Teilnehmer des Unternehmerfrühstücks an einer langen Tafel angeregt miteinander ins Gespräch – auch über die Pläne für den „Innovationscampus", die SWD-Geschäftsführer Michael Bison zuvor skizziert hatte. Der Planungsprozess für das vor einem Jahr vorgestellte Entwicklungsprojekt „Beiderseits Alte Heerstraße" läuft, insbesondere für den im westlichen Abschnitt vorgesehenen Innovationscampus laufen Sondierungsgespräche. Entstehen soll „ein hochwertiges Büroumfeld mit Campus-Struktur, die ein zentral platziertes Parkhaus und eine gemeinsame Infrastruktur bietet", sagt Bison. „Wir haben Nachfragen nach einem Standort in dieser Qualität, die wir aktuell nicht bedienen können", ergänzte der SWD-Geschäftsführer.

Ein Investor soll den Innovationscampus aus einer Hand verwirklichen. Hinsichtlich der Erreichbarkeit des neuen Quartiers auch ohne Auto gilt es dabei, Aspekte wie Bedarfs-Verkehre oder eine Fahrradstation mitzudenken. Von beidem könnte mittelfristig der gesamte Gewerbepark profitieren. Insgesamt wird das Thema Mobilität in Dormagen aktuell neu aufgesetzt, wie Bürgermeister Erik Lierenfeld im Gespräch mit den Unternehmern erläuterte. Er geht davon aus, dass „wir unser ganzes ÖPNV-System auf neue Füße stellen werden".

SWD-Unternehmerfrühstück beim  „Folien Team“ in Hackenbroich:  Hier werden Luxus-Karossen zum Unikat veredelt

Wer beim „Folien Team“ an Schreibtischtäter denkt, die im Akkord Präsentationen zusammenbauen, liegt falsch: Im gleichnamigen Betrieb an der Ottostraße 18 in Hackenbroich legen Geschäftsführer Helmut Kitzmann und seine vier  Mitarbeiter ganz praktisch Hand an. Dort werden Autos foliert. Auch Privatfahrzeuge der Luxusklasse, die durch die Beklebung mit individuell angefertigten Folien zum absoluten Unikat werden. „McLaren, Aston Martin, Ferrari, also Fahrzeuge bis zum Wert von einer Million Euro“, nennt Geschäftsführer Helmut Kitzmann einige Fabrikate, die schon vom Folien Team zusätzlich veredelt wurden. Polizei und CHEMPARK-Feuerwehr gehören ebenfalls zum Kundenstamm. Meist sind es aber doch ganz klassisch Firmenfahrzeuge, die in der Hackenbroicher Werkstatt als Werbeträger für Unternehmen gestaltet werden. „Ich begrüße heute also nicht nur meine Nachbarn hier im Gewerbegebiet Hackenbroich, sondern gleichzeitig auch meine Kunden“, verwies Kitzmann beim jüngsten SWD-Unternehmerfrühstück in seinen Geschäftsräumen darauf, dass zu vielen örtlichen Unternehmen langjährige gute Geschäftsbeziehungen bestehen.

Fast 50 Geschäftsleute waren der Einladung zum Unternehmerfrühstück in Hackenbroich gefolgt. Das Netzwerktreffen wird von der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) organisiert, bei einem örtlichen Betrieb ausgerichtet und macht in jedem der vier Gewerbegebiete in Dormagen – TopWest, Hackenbroich, Stürzelberg/St. Peter und Roseller Straße   - einmal jährlich Station. „Natürlich geht es um Nachbarschaftspflege, aber auch um einen Mehrwert durch Informationen, die Ihnen als Unternehmern nützen“, wies Bürgermeister Erik Lierenfeld auf die Zielsetzung des seit Jahren bewährten Formats hin. Für den zusätzlichen Erkenntnisgewinn sorgte beim letzten Frühstück des Jahres die energieversorgung dormagen gmbh (evd). Kira Rescher und Michael Dries stellten Möglichkeiten vor, mit denen Firmen durch eigene Photovoltaikflächen oder Kraft-Wärmekopplungs-Konzepte ihre Wärme-und Stromversorgung optimieren können. Sie verwiesen zudem auf die staatliche Förderung von E-Fahrzeugen, die von der Steuer befreit sind. Beim Thema E-Mobilität geht die evd voran: Dem jüngsten Neuzugang im Fahrzeugpool, einem elektrischen Transporter Kangoo ZE, verleiht das Folienteam gerade den typischen orange-blauen Look.  Um Mobilität geht es auch bei einer aktuell laufenden Befragung, mit der die SWD den Bedarf an weiterer und besserer ÖPNV-Anbindung für das Gewerbegebiet Hackenbroich ermittelt.

Am 1. Mai 1992 machte sich Helmut Kitzmann mit dem Plan, „irgendwas mit Folien zu machen“, selbstständig. 37 Jahre später wird er das gut eingeführte Geschäft zum Jahresende an seinen Nachfolger übergeben. Mediengestalter Marcel Herm, der seit 15 Jahren im Unternehmen ist, übernimmt das Ruder. Zum Abschied aus dem Berufsleben wünschte sich Kitzmann von seinen benachbarten Gewerbekollegen dies: „Bringen Sie meinem Nachfolger das gleiche Vertrauen entgegen wie mir und lassen Sie uns an der guten Nachbarschaft hier in Hackenbroich festhalten.“

SWD und IHK machen fit zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement

Obst gratis für alle in der Gemeinschaftsküche, ein jährlicher Gesundheitstag oder das Fitness-Abo zum Vorzugspreis – jeder einzelne Baustein mag Mitarbeitern als Ansporn für einen gesunden Lebensstil dienen und vom Arbeitgeber gut gedacht und gemeint sein. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) aber bedeutet weit mehr, es ist laut offizieller Definition der Expertenkommission Gesundheitspolitik das „systematische und nachhaltige Bemühen um die gesundheitsförderliche Gestaltung von Strukturen und Prozessen und um die gesundheitsförderliche Befähigung der Beschäftigten“.

Wie lässt sich diese Definition im Firmenalltag übersetzen? Darüber informierten sich jetzt Vertreter von rund zehn Dormagener Unternehmen aus u.a. der Logistik-, Entsorgungs- und Energieversorgungsbranche bei einem gemeinsam von der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) und der IHK Niederrhein initiierten Workshop. Unter Anleitung von Gesundheitsmanager Axel Wertz, Geschäftsführer der TSV Bayer Dormagen Gesundheits-GmbH und Mitglied im IHK-Ausschuss für Gesundheitswirtschaft, ging es zunächst um Grundlagen. Im Anschluss befassten sich die Teilnehmer in Kleingruppen mit konkreten Fragestellungen aus ihren Unternehmen und entwickelten einen Gesundheitsförderprozess mit geeigneten Zielen und Maßnahmen. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur wiederkehrende körperliche Belastungen wie Heben, Tragen, langes Sitzen oder der Ausstieg aus dem LKW in den Blick zu nehmen sind. Auch psychischer Stress, wie er im Kundenkontakt bei Reklamationen oder Beschwerden entsteht, kann auf Dauer körperliche Symptome verursachen. Hier etwa könnte ein Kommunikationstraining den Mitarbeiter stärken, im Falle des Kraftfahrers reduzieren gut dämpfendes Sicherheits-Schuhwerk und eine durchdachte Tourenplanung die Belastung.

„Wichtig ist in jedem Fall eine gute Vertrauensbasis zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem, damit Probleme auch wirklich angesprochen werden“, sagt Lidia Wygasch-Bierling (SWD), die im regelmäßigen Austausch mit Unternehmern steht. Axel Wertz betont, dass es für Betriebliches Gesundheitsmanagement gerade im mittelständischen Bereich keinen großen Apparat braucht. „Wenn Sie gemeinsam mit ihren Mitarbeitern ausloten, welche Grenzen und Möglichkeiten es in ihrem Unternehmen gibt, ist schon sehr viel gewonnen“, so Wertz. Während Arbeitgeber hinsichtlich Arbeits- und Gesundheitsschutz gesetzlichen Regelungen unterliegen, ist die Betriebliche Gesundheitsförderung eine freiwillige Leistung. Beide Themenfelder zusammen bilden gemeinsam mit dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement, etwa nach langer Krankheit, die drei Säulen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.